Benelux Amiga Show 2001 - Bericht

    Ich weiß nicht was der Auslöser für meine heutigen Kopfschmerzen war. Die stressige Woche mit viel zu wenig Schlaf und dem Trip nach Rotterdam, oder aber die Enttäuschung schon wieder keinen lauffähigen AmigaOne Rechner gesehen zu haben. Zumindest war Heute mein Schutzengel Wach, denn kurz nach der Grenze hätte ich fast das Vergnügen mit einer ca. 50x50 cm großer Gips/Holz-Platte Bekanntschaft zu machen - die von einem Anhänger runter gefallen ist. Zum Glück ist mir und dem Fahrzeug nichts passiert, so das ich auch planmäßig nach ca. 2,5 Stunden in Rotterdam eingetroffen bin. Irgendwo in den engen Straßen der Metropole fand ich auch einen Parkplatz, etwa 3 Gehminuten vom Ziel entfernt. Es gab zwar einige Möglichkeiten direkt vor dem Veranstaltungsort zu parken, aber wer in Holland schon öfters gewesen ist der weiß das dort Parkplätze rar sind und deshalb jede Gelegenheit genutzt werden sollte die sich bietet.

    Besucher aus dem Ausland mußten für den Eintritt nur 5 Gulden bezahlen, sonst 10. Kurz nach 10 Uhr war das zur Messe mutierte Cafe noch ziemlich leer. So konnte man sich ganz in Ruhe alles genau anschauen. Die Show wurde auf zwei Etagen veranstaltet, wobei die eine Etage (in der sonst eine Tanzschule ihr Wesen treibt) für eine Lan-Party genutzt wurde. Dort sollten neben Klassikern wie Xtreme Racing, Stunt Racer, SuperCars 2, Gloom3D, Populous und Battle Duel auch aktuelle Spiele wie Quake, Heretic II, Shogo, Exodus und Earth 2140 gespielt werden.

    Der Raum in dem sich die ca. 8 Aussteller befanden war nicht besonders groß, so wurde dort bereits nach sehr kurzer Zeit ziemlich voll. Nicht zu übersehen war die angekündigte iBox. Ein wie ich finde ziemlich häßliches Info-Terminal in dem Amiga-Technik steckt. Gedacht ist das System für Präsentationen. Ähnliches gab es zwar schon früher, aber dieses System soll sich noch einfacher bedienen lassen und mehr Möglichkeiten bieten. Schöner wäre es wenn das System doch etwas kleiner Wäre, schließlich zählt für den Kunden selbst nur die Qualität der Präsentation und nicht wie die Maschine dahinter aussieht. Dazu noch ein schöner TFT-Monitor und schon wäre das Ganze auch viel interessanter.

    Gleich daneben lag das erste Hardware-Produkt der Firma Matay, das Prometheus PCI-Board. Dieses war in einem Amiga 4000 Desktop gesteckt und wirkte mit der eingestzten Voodoo 3 3000 Karte etwas komisch, gedacht ist es schließlich für einen Tower Amiga. Das PCI-Board war zumindest funktionsfähig, so konnte man das Spiel Heretic II in Aktion betrachten. Viel mehr kann man hierzu nicht sagen, außer das es sich dabei wohl um ein sehr solides und stabiles Produkt handelt.

    Ebenfalls am gleichen Stand des wohl größten Niederländischen Amiga-Händlers Computer City, war auch das Amiga Party-Pack zu sehen. Dieses war auf der sogenannten Sultan BlueBox installiert. Nichts anderes als ein stinknormaler PC in einem schönem Design-Gehäuse, auf dem neben WindowsME auch das AmigaOS3.9 unter WinUEA (AmigaForever4.0) installiert ist. Für die Show selbst wurde zusätzlich das schon erwähnte Party-Pack für Windows installiert. Endlich konnte ich mich davon überzeugen, das es sich dabei doch nur um ein etwas erweitertes AmigaSDK handelt. Das einzig neue für mich war der Sound. Über die bereits von Elate bekannte Start-Leiste ließen sich dann auch einige Spiele und einfache Demos starten. Ein Spiel kam auch von dem Amiga Partner Ruksun Software. Von der Firma Sollen auch die beiden Anwendungen Messenger Force (Messaging-Client) und Imap Force (e-Mail Software) für das AmigaDE erscheinen (Ruksun Software - Amiga). Die Qualität der Spiele ist für einen PDA-Rechner ausreichend, könnte allerdings besser sein (schließlich hat Bill McEwen nicht selten von genialen Sachen gesprochen, die bereits für das System existieren sollen). An der Gui selbst ließ sich nichts neues feststellen, außer das häßliche Farben verwendet wurden.

    Mein nächstes Ziel war der AmigaOne Rechner, der so erstmal nicht zu sehen war. Kein Wunder auch, denn eine lauffähige Version existiert noch immer nicht. Das Einzige was man beim Händler Computer City zu sehen bekam, war das uns schon allen bekannte Board. Irgendwie hat mich das sofort an die BoXer Story erinnert, obwohl hier angeblich Amiga dazwischen funkte. Meiner Meinung nach wird der AmigaOne Rechner nie erscheinen, doch das ist eine andere Geschichte.

    An den anderen Ständen gab es leider nichts neues zu sehen. Alte Spiele, bekannte Software und pure Nostalgie. Irgendwie zählt auch Petro inzwischen dazu, der die Ehre hatte das Amiga Museum zu eröffnen. Hier konnte man sich in die Zeit versetzen, in der ein Amiga Magazin um die 300 Seiten hatte.

    Neben Petro Tyschtschenko waren auch Jürgen Haage, Fleecy Moss, Alan Redhouse und Martin Schüler anwesend.

    Insgesamt war die Show sehr interessant, schade nur das es kaum neues zu sehen und noch weniger zu hören gab.

    Sebastian Brylka

P.S. Einige Fotos werden wahrscheinlich noch ins Netz gestellt.